Wir
passieren das Viehhaus. Das Sulzer Viehhaus war einst der städtische Kuhstall.
Während der Decksaison waren die Bullen in der Deckstation im Städtle. Die Kühe
und Kälber blieben dort draußen und durften den Sommer auf den großen Weiden
verbringen.
Dieses Haus
war von jeher mein Traumhaus. Es liegt auf einer Waldlichtung. Seit dem letzten
schlimmen Orkan „Lothar“ ist der Wald auf der einen Seite nicht mehr so dicht.
Idyllisch, wie eine Insel, liegt das Haus auf dieser Lichtung.
Es ist schon
lange in Privatbesitz. Die Eigentümer haben Pferde und das alte Bauernhaus
wunderschön umgebaut. Aber es bleibt immer noch mein Traumhaus…
Ich drehe
die Runde durch den Wald und verlasse ihn beim Hengstetter Brunnen. Der ganze
Ort ist nach einem schon fast versunkenen Brunnen benannt. Es gibt einen
Grillplatz. Nur deshalb wird der Brunnen vielleicht noch erhalten. Man kann
wunderbar das Bier darin kühlen.
Rechts des
Weges suche ich den kleinen Trampelpfad zum Brunnen und finde ihn nicht. Nina
aber biegt zielstrebig ab und findet den Weg. Als ob sie immer noch täglich
hier gehen würde.
Für ein paar
Minuten setze ich mich auf die Bank beim Brunnen. Man sieht von hier aus fast
die ganze Runde, die ich bisher gegangen bin. Schon als Kinder waren wir immer
wieder in diesem Gebiet. Wir machten „Radtouren“ zum Viehhaus, unsere Dackel in
Körbchen auf dem Gepäckträger sitzend.
Wie ein Film
spielen sich diese Szenen in meinen Gedanken ab. Heute fühlen sich die
Erinnerungen fast wehmütig an…