Eingehüllt

Obwohl es eine frequentierte Hundestrecke ist, ist dies einer meiner Lieblingswege. Ich nenne ihn für mich den „Seelenweg“.

Man kann hier ganz tief eintauchen in die Natur und die Kräfte der geistigen Welt. Und das, obwohl die Bahnstrecke keine hundert Meter Luftlinie entfernt liegt, die Zivilisationsgeräusche der Stadt immer präsent sind.

Hier bin ich inmitten der Kräfte der Natur. Hier kann ich ganz bei mir sein. Hier kann ich mich ganz an meine Umgebung hingeben.

Ich fühle mich eingehüllt.

Struktur

Auf diesem Bild sehen wir eine starke Struktur. Sie passt so gar nicht zu der lila überhauchten Wiese. Das Maisfeld ist in strengen Linien angelegt.

Man kann angesichts dieser Anordnung eine Sicherheit verspüren. Wir sind es schließlich gewohnt, dass alles seine Ordnung hat. Unsere Verkehrswege sind „ordentlich“ angelegt. Wir parken unsere Autos ordentlich, halten uns an Verkehrsregeln. Alles in unserem Leben muss irgendwie ordentlich sein.

Es gibt auch Menschen, die sich diesem Bedürfnis nach Ordnung nicht anschließen. Oft werden sie komisch angeschaut. „Wie kann man nur gegen die gängigen Regeln verstoßen?“ „Ordnung ist das halbe Leben.“

Und die andere Hälfte? Wenn wir dieses Maisfeld und dagegen die lila überhauchte Wiese anschauen – wo möchten wir uns aufhalten? Das kann je nach aktueller Lebenssituation ganz unterschiedlich sein. Manchmal braucht man Sicherheit, wenn das Leben gerade Purzelbäume schlägt – manchmal ist das „wilde“, scheinbar ungeformte wichtig. Alles hat seine Berechtigung.

(Über die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Maisanbau möchte ich an dieser Stelle nicht philosophieren.)

Ein Hauch Lila

Ich gehe wieder einmal über den Langen Berg. Es liegt ein Hauch Lila über der Wiese rechts des Weges.

Ist euch schon einmal aufgefallen, dass in dieser Jahreszeit etwas ganz Besonderes in der Luft liegt? Die Natur ist so unglaublich kraftvoll und üppig, wie sie es sonst im ganzen Jahreslauf nicht ist.

Geht man spazieren, so fühlt man sich ganz eingehüllt in die Natur. Die Luft ist ebenso weich und intensiv wie die Erde. Es ist wie Baden in der Natur.

Himmel und Erde haben sich irgendwie vermischt. Alles ist Eines.

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Begegnung – Eurythmie

Am Freitag hat Andrea mit mir eine tolle Eurythmieübung gemacht. Eurythmie kann ich nun nicht mit euch machen, aber ich kann den Sinn wiedergeben.

Mit einem eurythmischen A begrüßen wir die verschiedenen Reiche unseres Lebens. Wer schon einmal Eurythmie gemacht hat, weiß, dass das A als schräg ausgebreitete Arme oder auch Beine bewegt und sichtbar gemacht wird. Das will ich hier nicht näher erläutern. Wer mehr darüber wissen will, muss sich an Andrea selbst wenden. Am besten in unserer Mittwochsgruppe mitmachen…

Zunächst begrüßen wir den Himmel, dann die Wolken und die Vögel, die Baumwipfel.

Ruhe

„Lasst mich doch einfach alle in Ruhe!“

Manchmal braucht man das einfach. Auch dieses Bedürfnis dürfen wir haben. Auch dieses ist erlaubt. Wir dürfen uns einen Rückzug gönnen – immer wieder, aber nicht für immer…

Wir müssen respektieren, wenn ein anderer diesen Rückzug benötigt. Auch er oder sie hat das Recht dazu. Auch ihm oder ihr ist es erlaubt.

Wir lassen dies im Vertrauen geschehen, dass nach einem Rückzug ein Wiederauftauchen kommt, eine Zuwendung.