Schäfer Heinrich

Landeserntedankfest auf Hiddensee. Es ist 19 Uhr. Jetzt soll Schäfer Heinrich auftreten. Es dauert noch eine Viertelstunde, bevor es wirklich losgeht. Aber ich stehe ganz vorne an der Bühne. Dabei komme ich mir schon etwas blöd vor. Wie so ein junges Mädchen, das seinem Star unbedingt nahe sein will. Nein, ich werde nicht ohnmächtig werden vor Aufregung. Aber ich freue mich schon.

Außer mir stehen viele Frauen in meinem Alter, jünger und älter. Fast alle halten ihr Handy in der Hand – auch ich…

Schäfer Heinrich kommt nach einigen Liedern von der Bühne. Wir machen eine Polonaise durch das Zelt, Heinrich voran. Es ist lustig. Dann geht es im Kreis weiter. Heinrich singt sein legendäres Schäferlied. Noch einige weitere Lieder, dann ist es vorbei. Es war doch immerhin eine Stunde, die rasend schnell verflogen ist.

Jetzt gibt es noch die Möglichkeit, Autogramme und Fotos mit ihm zu bekommen. Eigentlich finde ich so etwas blöd. Aber jetzt habe ich schon angefangen, jetzt bringe ich es auch noch zu Ende. So stehe ich in der Traube von vorwiegend Frauen und warte, bis ich an der Reihe bin. Einer älteren Frau hinter mir habe ich mein Handy gegeben, damit sie ein Foto von mir mit Schäfer Heinrich machen kann. In Selfies bin ich nicht gut. Und es klappt. Ich bekomme eine Autogrammkarte, die er signiert. Er legt den Arm um meine Schulter und schaut professionell in die Kamera.

Ich freue mich mehr, als ich gedacht hätte. Warum eigentlich? Ja, auch wenn es für mich komisch ist – es war ein schöner Abend und schön, einen der Bauern aus „Bauer sucht Frau“ einmal in live zu erleben. Und etwas vollkommen Unnützes zu tun. Einfach nur ausgelassen singen, tanzen und klatschen.

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