Geborgen

Ich sitze in Sigmaringen am Teich beim Bootshaus. Nach einem langen, schönen Seminartag freue ich mich auf das gemeinsame Essen mit meinen Kurskollegen.

Mein Blick schlendert träge umher. Jetzt bleibt er hängen. Ich sehe ein kleines, helles Grün in der Gabelung einer Weide. Der uralte Baum teilt sich an dieser Stelle in drei Stämme auf. Und mitten darin wächst eine kleine Pflanze mit hellgrünen Blättchen.

Kein gebräuchlicher Platz zum Wachsen. Aber das, was sich an dieser Stelle sammelt – vertrocknete Blätter, Rindenstückchen, Ästchen – genügt, um einen fruchtbaren Ort für den Samen dieser Pflanze geschaffen zu haben.

Geborgen sitzt das Pflänzchen zwischen den kräftigen Stämmen. Beschützt. Geschützt. Behütet. Es lässt sich nicht von der großen Übermacht des Baumes beeindrucken. Selbstbewusst bildet es Blatt um Blatt, wird größer und größer.

Wie schön, in starken Armen geborgen sein zu dürfen…

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