Wildes Wasser

Wer das Jungbrunnental kennt, kennt auch diesen Bach. Ihr erkennt ihn nicht? Das könnte daran liegen, dass er sonst nur ein kleines, sanft plätscherndes Rinnsal ist. Die Schneeschmelze hat ihn zu einem richtig wilden, rauschenden Bach gemacht, der sein gesamtes tiefes Bachbett ausfüllt.

So mancher kennt eine Person, die immer ruhig und gelassen ist. Man kann lange ruhig bleiben, auch wenn das Leben um einen herum tobt. Irgendwann ist dann aber der Punkt erreicht, an dem das Maß voll ist. Dann wird auch aus dem entspanntesten Menschen ein „wildes Wasser“.

Kennen wir das auch von uns?

Es kann sehr befreiend sein, einmal überzulaufen. Alles, was sich angestaut hat, loszuschicken. Schön, wenn es dabei im „Bachbett“ bleibt und keinen Schaden in der Umgebung anrichtet.

Sobald alles Schmelzwasser abgelaufen sein wird, können wir sicherlich wieder den kleinen, sanften Jungbrunnenbach erleben. Als ob nichts gewesen wäre.

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