Wege

Ich gehe heute eine andere Runde. Da man inzwischen wieder gut über die Felder und Wiesen gehen kann, nehme ich den Weg über die Wiesen zum Linsenbergweiher. Es ist ein grauer, aber trockener Tag. Dann geht es durch die Heide weiter. Ich möchte zuerst Richtung Naturfreundehaus talaufwärts gehen.

Aber schon wieder den gleichen geteerten Weg? Nein, endlich hat man wieder die Freiheit, über die Wiese zu gehen.

Die unterhalb des Weges liegende Wiese liegt vor mir. Wie schön ist es, wenn man sich nicht immer an vorgegebene Wege halten muss! Ich könnte nun in großen Bögen gehen, Haken schlagen, immer hin und her. Aber ich kann auch direkt geradeaus gehen. So komme ich meinem Ziel natürlich am schnellsten näher.

Schon die Möglichkeit all dieser Variationen gibt mir eine riesige Freiheit. Ich müsste nicht geradeaus gehen, wenn ich nicht wollte. Aber es gibt trotzdem Begrenzungen. Links ist es die Böschung zum Weg, rechts der Wald und der Jungbrunnenbach. Dazwischen liegt allerdings die wunderschöne Wiese. Es sind Grenzen vorhanden, die mich in keiner Weise einengen.

So lebe ich jetzt. Jedes Leben ist mit Grenzen versehen. Man kann nie ausschließlich tun, was man gerade möchte. Im Großen jedoch bin ich frei. Mein Leben und meine Arbeit kann ich gestalten. Ob ich dabei in Bögen, Haken oder direkt geradeaus gehe, kann ich nach Lust und Laune entscheiden. Welch wunderbare Freiheit!

Natürlich gibt es auch die Gefahr, sich zu verlieren. Wenn ich mich auf der Wiese nur so von Grasbüschel zu Maulwurfshaufen treiben lasse, komme ich nicht voran. Weniger Vorgaben erzeugen weniger Sicherheit. Weniger Sicherheit kann Angst oder handlungsunfähig machen.

Aber wozu solche Gedanken? Ich weiß, was ich will, und habe alle Möglichkeiten der Gestaltung. Da verliere ich mich nicht.

Euch wünsche ich auch eine schöne Wiese in eurem Leben. Genießt die Freiheit, egal in welchem Bereich eures Lebens!

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