Folgt man dem Hauptweg weiter, kommt man an eine Stelle, die viele den „Kreisverkehr“ nennen. Ein großes Kreuz steht auf einer runden Insel.
Das Kreuz wacht über die Ordnung auf dem Friedhof. Die streng symmetrische Wegführung gibt Struktur.
Nach dem Tod eines geliebten Menschen fällt genau dies für viele Trauernde weg – die Struktur. Ich kann mich erinnern, dass ich nach dem Tod meines Lebensgefährten keine Orientierung mehr hatte. „Es ist Zeit zum Schlafen. Warum sollte ich schlafen? Ich muss etwas essen. Warum sollte ich etwas essen?“ Das bisherige Leben wird aus den Angeln gehoben.
Auf dem Friedhof bekommt das Leben eine Form. Man geht brav auf den gerade verlaufenden Wegen entlang. Der „Kreisverkehr“ mit dem Kreuz ist ein Orientierungspunkt. Wer nicht genau weiß, wo sich das Grab befindet, kann immer wieder an diesen Punkt zurückkehren und von dort aus weitersuchen.
Der Friedhof bringt die Ordnung.