Über der Donau

Ich verbringe ein Wochenende in Sigmaringen. Was diesen hübschen Ort prägt, sind das Schloss und die Donau.

Ein Überbleibsel der Landesgartenschau ist die Hängebrücke für Fußgänger. Wenn ich mit Hund Nina hier bin, kann ich sie nicht überqueren. Nina kann auf dem Gitter nicht laufen.

Heute aber betrete ich die schmale Brücke. Und was macht so gut wie jeder, der über eine Brücke spaziert? Er bleibt in der Mitte stehen und schaut auf das zu überquerende Gewässer. So auch ich. Ich schaue auf die Donau, die nach den starken Regenfällen schnell fließt und recht hoch steht.

Ich stelle fest, dass es ein Unterschied ist, ob ich der Fließrichtung der Donau entgegenschaue, oder ob ich auf der anderen Seite dem Fluss hinterherschaue. Einmal kommt mir etwas entgegen. Ich kann es schon von weitem sehen und weiß, was auf mich zukommt. Fließt das Wasser von mir weg, so kann ich dem Bekannten nur hinterherschauen, bis es für meine Augen nicht mehr sichtbar ist. Ich selbst auf der Brücke bin die Gegenwart – nur ein kleiner Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft.

So ist das eben – man kann Dinge kommen sehen, Dinge gehen aber auch wieder. Empfangen und Loslassen – das ist unsere große Aufgabe…

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