Gerader Weg

Es gibt Wege, die scheinen ganz einfach zu sein. Geradeaus, fester Untergrund, man hat das Ziel weit hinten am Horizont schon vor Augen. Aber sind diese Wege wirklich immer leichter zu gehen?

Sieht man das Ziel schon von ganz weit her, so scheint es ewig nicht näher zu kommen. Man geht darauf zu – und hat das Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen.

Auch der Ausblick rechts und links des Weges ist nicht gerade abwechslungsreich. Links grün, rechts grün. Die Wegränder ganz gerade, wie mit dem Lineal gezogen.

Der geteerte Weg macht das Gehen nicht gerade angenehm. Es ist hart unter den Füßen.

Trotzdem ist es auch irgendwie schön, das Ziel schon von der Ferne zu sehen. Man hat ausreichend Zeit, sich gedanklich darauf einzustellen.

Das weite Grün rechts und links des Weges vermittelt ein Gefühl von Weite, von Freiheit, von Übersicht.

Ein gerader Weg hat auch etwas Geordnetes, Sicheres. Der feste Untergrund gibt Halt und sorgt dafür, dass man ohne unangenehme Überraschungen und in immer gleichem Rhythmus darauf gehen kann.

Wie immer, hat auch dieser Weg Gutes und weniger Schönes. Es liegt an mir, auf was ich meinen Fokus richte…

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