Neues Leben

Nach einem Telefonat mit einer Kurskollegin beginnt sich ganz zart etwas in mir zu regen. Wir arbeiten regelmäßig einmal pro Woche zusammen, eigentlich medial. Aber an diesem Abend, an dem es mir so sehr schlecht geht und ich nicht mehr tiefer in mein Loch kriechen kann, macht Claudia mir ein kleines Reading. Und wir erarbeiten Strategien, wie ich mich an meinem Schopf wieder aus diesem Sumpf herausziehen könnte.

Gleich nach dem Gespräch und der Arbeit beginne ich mit einer Meditation, in der ich eine der Strategien anwende. Es ist sehr intensiv und tut mir gut. Danach hole ich Malsachen und gestalte viermal ein Blatt mit meinem neuen Glaubenssatz: „Meine Durststrecke ist in Wahrheit eine Zeit der Entwicklung. Ich bin dankbar für diese geschenkte Zeit!“ Ein Blatt für das Schlafzimmer, eines für das Wohnzimmer, eines für das Arbeitszimmer und schließlich noch eines für die Toilette.

Ich habe noch einen sehr heftigen Hustenanfall, schlafe dann aber tief und wache erholt auf. Erstmals wache ich mit dem Gefühl auf, ich möchte aufstehen und etwas tun. Das hatte ich schon wochenlang nicht mehr.

Nach dem Frühstück und meiner täglichen Meditation stehe ich auf und ziehe mich an. Zuerst geht es zum Bahnhof, um eine Fahrkarte für das kommende Freiburg-Wochenende zu kaufen, sowie eine Fahrkarte für Hiddensee. Nach der Fasnet werde ich dort sein. Beides ist viel günstiger, als ich erwartet hatte.

Noch einige Erledigungen, Blumen einpflanzen bei meiner Mama, dann gehe ich voller Freude in meinen Garten. Die alten, abgestorbenen Stauden will ich entfernen.

Zweieinhalb Stunden später haben die Winterlinge endlich Luft und Licht und der Garten sieht deutlich besser aus als vorher. Die zarten, gelben Blümchen zeigen, dass man trotz Laubschicht, die ihnen Licht und Luft zum Leben nimmt, wachsen kann. Es kann sogar zunächst ein Schutz sein, damit die Blümchen schön aufblühen können. Nach einer gewissen Zeit aber muss die Laubschicht entfernt werden, sonst verkümmern auch die Winterlinge.

Fix und fertig mache ich mir etwas zu essen und freue mich, dass ich so viel Abgestorbenes aus meinem Garten entfernt habe. Zwar fühle ich mich müde, aber nicht so unangenehm erschöpft. Sicher werde ich heute gut schlafen. Und ganz zart blüht wieder neues Leben in mir auf.

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