Bäume

Auf meiner etwas größeren Runde durch den Wald oberhalb des Linsenbergweihers komme ich an eine Stelle, die ich erst kurz vor meiner Krankheit entdeckt hatte. Hier stehen die Bäume in einer Gruppe, fast kreisförmig angeordnet.

Beim Entdecken dieser Stelle bemerkte ich eine Fichte und eine Buche, die wie Freunde zu sein schienen. Vor allem die Äste der Buche neigen sich deutlich zu der Fichte hin, die ihrerseits durch sichtbare, kräftige Wurzeln auffällt. Dieser Platz ist sehr friedlich und schön. So freue ich mich, diese Freunde heute wiederzusehen.

Aber was ist das? Ich komme heute von der anderen Seite und die Situation der Bäume stellt sich ganz anders dar. Die Buche ist schon der Fichte zugewandt. Sie hat nur Äste in die Richtung der Fichte. Aber sie ist nicht die einzige, die sich in diese Richtung wendet. Auch die um „meine“ Buche herumstehenden Buchen haben alle ihre Äste Richtung Fichte ausgerichtet.

Warum? Heute ist das gut zu sehen, da die Sonne scheint. Alle Bäume wenden sich natürlich dem Licht zu. Und da die Fichte für die Buchen im Licht steht, richten sie sich in Richtung dieser einen Fichte aus. Mit all ihren Zweigen, ihrer ganzen Gestalt.

Was folgern wir daraus? Wenn man im Licht steht, wird man gesehen und bekommt Aufmerksamkeit. Dann kann man auch Gutes tun und ist im Kontakt mit den anderen.

Vielleicht sollte ich mich wieder ins Licht stellen? Aber davon bin ich noch weit entfernt. Vorerst bin ich froh, meine Runde beendet zu haben und wieder im Auto zu sitzen.

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