Schifffahrt

S. nimmt mich nach Stralsund mit. Sie setzt mich am Bahnhof ab. Dort frühstücke ich in der Bäckerei. Gestärkt gehe ich zu Fuß durch die ganze Stadt bis zum Hiddenseeanleger. Mein Koffer holpert über das grobe Pflaster. Ich fühle mich wie daheim.

Das Schiff naht. Ich fühle mich wohlig. Es ist nicht aufregend wie in den ersten Jahren.

Eine tiefe Ruhe ergreift mich während der Schifffahrt.

Mitten auf dem Bodden sieht man weiße Felder. Es sind Schwäne. Hunderte oder wohl eher Tausende. Das habe ich noch nie gesehen. Aber es ist Vogelzugzeit. Sie ruhen sich auf den Sandbänken im Bodden aus.

Das Schiff legt in Neuendorf an. Ich gehe zum Handwagenparkplatz, stelle am Zahlenschloss die bekannte Nummer ein und fahre mein Gepäck zu Th.s Haus.

Herr Th. ist im Garten und wartet auf mich. Wir begrüßen uns freudig. Er nimmt mich fest in den Arm. Aber es ist eher so, als ob ich vom Einkaufen zurückgekommen wäre. Liegt wirklich ein halbes Jahr zwischen meinem letzten Aufenthalt und heute?

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