Erstarrt

Ich sitze auf einer Bank am Linsenbergweiher. Er ist zugefroren. Erstarrt. So wie mein aktuelles Leben.

Aber bedeutet Erstarrung wirklich Stillstand? Nichts geht mehr?

Es bedeutet Stille. Der gefrorene See gibt keinen Laut von sich. Was sich wohl unter der dicken Eisschicht abspielen mag? Die Fische, die dort leben, sind im Moment abgeschirmt vom Äußeren. Die Sonnenstrahlen erhellen sicherlich das Wasser, wenn sie durch das Eis scheinen. Aus Tierfilmen weiß man, dass das Leben unter dem Eis ziemlich lebendig und bewegt ist.

„Erstarrt“ weiterlesen

Mut-los

Wiederauferstanden? Weit gefehlt. Noch immer kann ich nicht länger als einen Nachmittag lang auf den Beinen sein. Schon ein angehängter Abend wirft mich zurück und raubt mir alle Kräfte. Das macht mich mutlos.

Wofür bräuchte ich aber Mut? Um endlich mein neues Leben, meine neue Arbeit auf den Weg zu bringen? Um wieder hinaus in die Welt zu gehen und zu sagen. „Seht her, da bin ich!“?

„Mut-los“ weiterlesen

Krank

Liebe Leser,

leider bin ich im Moment krank und muss das Bett hüten. Deshalb wird es diese Woche voraussichtlich keinen Beitrag mehr geben.

Ich gehe davon aus, dass ich in der nächsten Woche wieder auf den Beinen und unterwegs sein werde.

Innehalten 1

Dieses Kreuz lädt mit seiner Inschrift ein zum Innehalten: In der schönen Natur erblickest du des großen Gottes Spur, doch willst du ihn noch größer sehen, so bleib bei seinem Kreuze stehen.

Ob man nun religiös ist oder nicht, ob man an Gott glaubt oder nicht – die Natur ist etwas Göttliches. Nehmen wir sie immer als das wahr? Was macht es mit uns, wenn wir uns in der Natur aufhalten?

„Innehalten 1“ weiterlesen

Wildes Wasser

Wer das Jungbrunnental kennt, kennt auch diesen Bach. Ihr erkennt ihn nicht? Das könnte daran liegen, dass er sonst nur ein kleines, sanft plätscherndes Rinnsal ist. Die Schneeschmelze hat ihn zu einem richtig wilden, rauschenden Bach gemacht, der sein gesamtes tiefes Bachbett ausfüllt.

So mancher kennt eine Person, die immer ruhig und gelassen ist. Man kann lange ruhig bleiben, auch wenn das Leben um einen herum tobt. Irgendwann ist dann aber der Punkt erreicht, an dem das Maß voll ist. Dann wird auch aus dem entspanntesten Menschen ein „wildes Wasser“.

„Wildes Wasser“ weiterlesen

Boden-los

Der schmelzende Schnee hinterlässt viel Wasser – an Stellen, wo sonst kein Wasser steht. Die Büsche scheinen den Boden verloren zu haben. Sie sind bodenlos.

Wenn wir das Wort „bodenlos“ gebrauchen, meinen mir damit meist so etwas wie „unerhört“, „unglaublich“. „Eine bodenlose Frechheit“ ist nicht gerade schmeichelhaft. Warum aber ist es negativ, wenn etwas keinen Boden hat?

„Es zieht mir den Boden unter den Füßen weg“ ist ein anderes Sprichwort, bei dem es keinen Boden gibt.

„Boden-los“ weiterlesen

Ufer-los

Nach dem Schnee ist nun die Natur mit viel Wasser versehen. Auf den Wiesen steht stellenweise das Wasser, die sonst trockenen Gräben sind randvoll, das Rinnsal des Jungbrunnenbachs ist stark bewegt und richtig wild. Man kann nur auf den Wegen gehen. Die Schilffelder rund um den Linsenbergweiher stehen im Wasser.

Der Linsenbergweiher ist auch übervoll. Stellenweise ist er sogar über seine Ufer getreten. Als Ufer wird der Grenzbereich zwischen Wasser und Festland bezeichnet. Diese Grenze kann je nach Wasserstand des jeweiligen Gewässers variieren. In diesem Fall kann man die eigentliche Grenze des Weihers erkennen. Das Wasser jedoch hat sie überschritten. Die Grenze ist nicht mehr klar definiert – sie ist verschwommen.

„Ufer-los“ weiterlesen