Letzter Weg

Meine liebe Patentante ist ihren letzten Weg auf der Erde gegangen.

Nach sieben Jahren Leben in wachsender Demenz durfte ihre Seele den Körper verlassen. Besser gesagt, sie entschied sich, nun in die geistige Welt zu gehen.

Für die Beziehung und das Leben meines Onkels, ihres Mannes, waren diese Jahre ein Geschenk. Sie gab sich hin, damit er sich entwickeln durfte. Diese Jahre waren erfüllt von einer innigen Liebe.

Jetzt ist alles gut und meine Tante ist befreit. Beim Anblick dieser fedrigen Wölkchen fühle ich ihre Freiheit. Dennoch ist sie immer noch bei uns…

Waldweg

Nach der Etappe durch die Häuser Sonnenbergs stößt man auf diesen Waldweg. Die Sonne scheint, die Luft ist frisch und angenehm. Das helle Grün der frühen Buchen gibt dem Wäldchen einen besonderen Zauber. Man kann kaum glauben, dass man sich im Stadtgebiet Stuttgarts befindet.

Welche Belohnung nach der eintönigeren Strecke! Wie schön, dass die ganze Strecke so unterschiedliche Teilstücke hat! So kann man jeden Weg besonders schätzen – den Weg über die Felder, den Rastplatz, durch die Häuser und schließlich durch das Wäldchen. Durch die Abwechslung wird der Weg reich!

Rastplatz

Am Ende des geraden Weges steht eine Bank. Sie lädt ein, sich zu setzen und auszuruhen. Nach der langen, geraden Strecke ist es eine Wohltat, diesen Ruhepunkt zu sehen.

Soll man nach dem gleichmäßigen Gehen auf dem festen Weg ausscheren? Ist es gut, diesen angenehmen Rhythmus zu unterbrechen? Vielleicht tut es aber auch gut, etwas neue Kraft zu tanken.

Schon der Blick auf den Ruhepunkt gibt Erholung und Energie. So gestärkt kann es weitergehen. Ich unterbreche mein rhythmisches Gehen nicht und setze meinen Weg fort – in Gedanken die Erholung durch den einladenden Rastplatz.

Osternacht

Wir feiern die Auferstehung. Wir sind auferstanden! Ein neues Leben kann beginnen…

… Ostern ist ja nun schon eine Zeit her. Trotzdem passt dieser Beitrag genau heute sehr gut. Gestern war Neumond. Wenn man sich etwas vorgenommen hat, etwas verändern möchte, ist heute ein perfekter Zeitpunkt dafür.

Ich möchte euch gerne ermuntern: Nutzt diesen Tag des Neubeginns…

Karsamstag

Die Impulse, die wir von Pater Michael bekommen, kann ich nicht mehr wiederholen. Ich kann nur sagen, dass ich meine Wunden in diesem Jahr ganz klar erkannt habe. Durch eine Meditation in der Gruppe erkenne ich, dass ich noch etwas loszulassen habe.

Nach dem Mittagessen nehme ich mir Zeit in der Kirche. Diese Kirche ist ganz besonders. In dem rechteckigen Raum sind die Stühle so gestellt, dass ein Kreis entsteht. Auf einer Seite ist der Altar, der „Tisch des Essens“ und gegenüber der Ambo, der „Tisch des Wortes“. Die Mitte ist frei. Sie bleibt immer frei. Sie bietet Raum für alles, was man hineinlegen möchte – Gott, die geistige Welt, das Leben, …

Ich habe die Kirche für mich und kann meditieren. In dieser Meditation übergebe ich meine wunden Stellen dorthin, wo sie hergekommen sind. Und das befreit mich!

Beim Spaziergang im Park gehe ich auch heute nur abseits der Wege – es ist mir nicht wichtig, ob dies irgendjemanden stören könnte.

Heilung und Bestärkung

Am Abend des Karfreitags treffen wir uns wieder in der Kirche. Wir sind eingeladen, zur Heilung unserer Wunden die Salbung entgegenzunehmen. Jeder darf in dieser Feier vor das Kreuz treten und von Michael die Salbung empfangen. Veronika unterstützt dies energetisch. Durch dieses Ritual werden die dunklen Stellen noch einmal sehr bewusst dargelegt. Wir dürfen sie abgeben und werden in unserem weiteren Tun bestärkt.